Stadtratssitzung am 30.04.2014
Jetzt geht es wieder ganz schnell. Der alte Stadtrat muss noch mal ran und die erneute Preiserhöhung für den 1.Januar 2015 am 30.04.2014 beschließen. Es gilt dann die Preisstufe B. Die neue Tarifstruktur mit jetzt durchweg alphabetischen Zonen, von A bis F ist leicht als billiger Taschenspielertrick zu erkennen, hinter dem die deutlichen Fahrpreiserhöhungen versteckt werden sollen.
Geplante Fahrpreiserhöhung zum 01.01.2015
Auch die in der Abstimmungsvorlage für den Stadtrat genannte „durchschnittliche Fahrpreiserhöhung“ von „nur“ 2,99 % für die ganze VAG kann nur als plumper Versuch gewertet werden, die Öffentlichkeit über den wahren Inhalt der Beschlüsse zu täuschen. Für Fürth fällt die Erhöhung deutlich höher aus. Hinter der Preisstufe B verbirgt sich weitestgehend die frühere Preisstufe 2. Damit kommen für Fahrten mit dem ÖPNV in Fürth erneut beträchtliche Preiserhöhungen auf uns zu. So wird sich die Einzelfahrt von derzeit 2,00€ um 15% auf 2,30€ erhöhen, die Kinderkarte von 1€ um 20% auf 1,20€. Die MobiCard erhöht sich um satte 13€ von 53,30€ auf 66,50€, das entspricht fast 25%. Auch die Schülermonatskarte erhöht sich um 25% von 35,60 € auf 44,50€. Das Jahres-Abo solo, von besonderer Relevanz, weil es von städtischer Seite offiziell als Grundlage für die Berechnung des sog. Mobilitätsbonus dient, verteuert sich gar um 9 € von derzeit 36,20€ um knapp 25% auf 45€. Bei der ursprünglich für Fürth vorgesehenen Preisstufe 2 wären sogar 49 € fällig gewesen! Damit wird der Mobilitätsbonus durch die Preissteigerung fast völlig aufgefressen! Eine der Preissteigerung entsprechende Erhöhung des Mobilitätsbonus ist daher ein Muss.
Auswirkungen und Position
Das Sozialforum bekräftigt erneut seine Position, dass Fahrpreiserhöhungen aus sozialen und umweltpolitischen Gründen absolut falsch sind. Fahrpreiserhöhungen schließen einen wachsenden Teil der Bevölkerung von der Mobilität im städtischen Raum, als Grundvoraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe, aus. Besonders bei zunehmender Altersarmut, für die wachsende Zahl von Senioren, für die die Alternative zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, oft zu beschwerlich ist. Die durch die Einführung des Mobilitätsbonus mühsam erkämpfte, wenn auch unzureichende Verbesserung der Mobilität für die Ärmeren wird durch die Fahrpreiserhöhung wieder völlig zunichte gemacht.
Fahrpreiserhöhungen sind angesichts des drohenden Peak-Oil und der drohenden Klimakatastrophe unbedingt abzulehnen. Aus Umweltgründen müsste es absolute Priorität für die politisch Verantwortlichen sein, so viel Menschen wie möglich zum Umsteigen vom PKW in den ÖPNV zu bewegen. Auch im Hinblick auf eine verkehrsberuhigte, lebenswertere Stadt. Mit den wiederholten deutlichen Fahrpreiserhöhungen gelingt diese für die Zukunft absolut notwendige Richtungsänderung sicherlich nicht. Das Sozialforum kündigt auch für die Zeit nach dem Stadtratsbeschluss anhaltenden Protest und Widerstand gegen die Fahrpreiserhöhungen an. Es wird versuchen diesen Protest gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus dem Sozialen- und Umweltbereich zu organisieren.