Petra Wohlfeil hat uns wieder ein Gedicht geschrieben:
Wo steht denn ihr Auto heute?
Ihr lieben Leute –
die ihr vorbeieilt,
nehmt euch ein paar Minuten Zeit –
um kurz innezuhalten
und mit uns die Freiheit neu zu gestalten.
Um Zeitungsleser zu bespaßen,
erfand man im Rathaus „Sommerstraßen“.
Das Wort „Straße“ hat man wohl gehört,
nur das Wörtchen „Sommer“ davor hat gestört
und hinterließ nur Kummer
meist vor der eigenen Hausnummer.
Neue Ideen dürfen in Fürth nichts kosten.
Kinder und Fußgänger stehen hier auf verlorenem Posten.
Denn man nimmt, hier und da und dies nicht zu knapp,
dem Fußgänger den Gehweg ab.
So wird man, als gehender Alltagsmensch
von all den Fahrzeugen eingezwängt.
Reserviert für den fahrbaren Blechuntersatz
ist die Freiheit noch immer ein versiegelter Platz,
der sich aufheizt in der Sommerzeit –
die Freiheit braucht ein neues Kleid.
Und so darf ich heute hinausrufen,was nicht sein sollte:
„Der Zustand der Freiheit, er schreit nach Revolte!“
Entfernt wurden die großen Blumenkübel
und das Kopfsteinpflaster beschädigt, sein Zustand übel.
Bahnhöfe, 3 Parkhäuser in der Nähe und das 4. jetzt gebaut
und noch immer wird die Autolobby laut,
wenn ein Parkplatz wird gestrichen.
Wir werden das Auto, das darauf steht nicht vermissen.
Wir wünschen uns, die Freiheit wäre eine Ruheoase
und kein Parkplatz vor unserer Nase.
Eine weitere Bereicherung unserer Lebensräume:
Ein Blumenmeer, mit Bänken und voller schattiger Bäume.
Und zum Schluss stelle ich ihnen auch dieses Jahr die Frage:
Wo möchten sie leben, auf einem Parkplatz
oder an einer blühenden Parkanlage?