Zur Kundgebung am 6.10. vor dem Klinikum Fürth hielt Stephan Stadlbauer unseren Redebeitrag.
Das Sozialforum wird beim berechtigten Streik der Beschäftigten des Klinikums Fürth seine Unterstützung für die Beschäftigten dort und für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den laufenden Tarifverhandlungen demonstrieren. Es fordert die Fürther zur Teilnahme auf! Die Beschäftigten befinden sich in einem Arbeitskampf für bessere Bezahlung und erträgliche Arbeitsbedingungen der von der Gegenseite aus Bund und den Kommunen mit großer Härte geführt wird.
Die selben Politiker die gerade erst die Beschäftigten als Helden beklatscht hatten, zeigen sich jetzt als äußerst unnachgiebig gegenüber den berechtigten Forderungen der „Helden“. Dabei ist für andere Zwecke genug Geld vorhanden. Sei es z.B. für die notleidende Autoindustrie durch die Bezuschussung von Elektro-Autos. Deren Wert für den Kampf gegen den Klimawandel ist umstritten, leisten können die sich trotz Zuschuss nur Menschen mit gutgefülltem Geldbeutel. Sei es für die Erhöhung des Rüstungsetats auf 2% des Bruttosozialprodukts und den Kauf von Kampfflugzeugen die zur Bewaffnung mit Atomwaffen tauglich sind.
Wir unterstützen die Beschäftigten , weil auch wir als potentielle Patienten ein Interesse daran haben in den Kliniken als Menschen die Hilfe brauchen behandelt zu werden und dort die bestmöglichste und nicht die wirtschaftlichste Behandlung zu bekommen. Wir wenden uns gegen die ökonomisierug der Daseinsvorsorge Gesundheitsversorgung. Diese darf nicht durch den Druck der Fallpauschalen einerseits zu Überversorgung (was zu grundlosen OP s führt) noch zur Unterversorgung, sprich zur schnellstmöglichen Entlassung von Patienten führt. Wir wollen solche rein wirtschaftlichen Gesichtspunkte nicht als Grundlage für die Behandlung von uns als Patienten akzeptieren. Wir wollen in Krankenhäusern behandelt werden wo ausreichend Personal vorhanden ist, damit das Personal ohne Dauerstress die nötige Pflege leisten kann, denn Personalmangel kostet Menschenleben. Und wir wollen, dass dieses Personal für seine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Arbeit auch gebührend bezahlt wird. In den letzten Monaten hat sich ja ganz allgemein gezeigt wie wichtig der öffentliche Dienst für das Funktionieren dieser Gesellschaft in schwierigen Zeiten ist und ein gutes Gesundheitssystem ist wichtiger für unsere Sicherheit als ein aufgeblähter Militäretat.
Für höhere Löhne und Sozialleistungen ist da kein Geld da. Für die Rettung der Lufthansa schon.
Damit wird deutlich, dass diese Auseinandersetzung exemplarisch dafür steht wer hauptsächlich die Lasten für die Kosten der Corona-Krise zu tragen hat. Das Sozialforum fordert die FürtherInnen auf in dieser Situation ihre Solidarität mit den Beschäftigten am Klinikum zu zeigen. Empfangen wir die Beschäftigten mit Applaus. Bestärken wir sie, die sich immer für ihre Mitmenschen engagieren, jetzt den schwierigen Kampf zur Durchsetzung ihrer berechtigten Interessen zu führen.